Bondingpsychotherapie
Ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen ist das Bedürfnis nach Nähe. Die Fähigkeit, Beziehungen zu führen, in denen dieses Grundbedürfnis erfüllt wird, ist einer der wichtigsten Faktoren für die seelische Gesundheit. Bondingpsychotherapie ist somit eine erfahrungsorientierte Therapie der Beziehungsfähigkeit. Diese Therapieform ist noch ein sehr junges therapeutisches Verfahren und wird erst seit ca. vierzig Jahren in Deutschland praktiziert. Der Begründer Dan Casriel entwickelte diese Methode im Ergebnis seiner Arbeit mit drogensüchtigen Amerikanern und bei Synanon (kalifornische Drogenresozialisierungsprojekt). Es geht um die Erfüllung psychosozialer Grundbedürfnisse (u.a Bedürfnis nach körperlicher Nähe und emotionale Offenheit, Autonomie, Identität, Anerkennung und Selbstwert, Wohlbehagen und Lust, Sinn und Spiritualität). Wenn diese Bedürfnisse nicht erfüllt werden, führt das zu Krankheiten. Ursprünglich wurde diese Technik als Gruppentherapie durchgeführt, in Form der
sogennanten Mattenarbeit, ein Klient liegt auf dem Rücken und einer liegt darauf, durch das Gewicht und die Nähe können sich Gefühle äußern (Wut, Schmerz, Freude, Angst und Liebe) und ihren Ausdruck in einem (Ur-)schrei bahnen. Neue Einstellungen und Erfahrungen werden in Gruppen-oder Einzeltherapie eingeübt, d.h. alte eingefahrene und schädliche Verhaltensmuster werden erkannt und verändert (Einstellungsarbeit). Die Ziele der Bondingpsychotherapie sind:
- Der Klient soll seine Basisemotionen erfahren, um sie später erfolgreich nutzen zu können.
- Der Klient erlebt diese Gefühle als zu sich zugehörig und als Ausdruck seiner Identität.
- Der Klient soll seine Gefühle vollständig erleben, ohne von Ihnen überwältigt zu werden.
Wie setze ich die Ziele der Bondingpsychotherapie im Sinne meiner Klienten um?
Bei Klienten, die über mangelnden Selbstwert klagen, die Schwierigkeiten in der Partnerschaft oder allgemein ein Nähe/Distanzproblem haben und dabei einen Leidensdruck entwickeln, wende ich Elemente der Bondingpsychotherapie an. In der Einzeltherapie geschieht das in Verbindung mit anderen Therapieformen, z.B. der Verhaltenstherapie oder Paartherapie, hier vor allem in der Arbeit an Veränderung von Verhaltensmustern, Einstellungen und Sichtweisen. Das Einverständnis der Klienten vorausgesetzt, kann hier auch körperorientiert gearbeitet werden. Die „Mattenarbeit“, ein wichtiger Bestandteil der Bondingpsychotherapie, kann als Gruppenangebot erfolgen unter Beachtung spezieller Kontraindikationen und unter Beisein eines „Fellows“ (von der Dtsch. Gesellschaft für Bondingpsychotherapie zertifizierter Psychotherapeut).
Geplant ist auch ein Tanzprojekt im Format einer „Barfußdisko“ nikotinfrei- und alkoholfrei mit Schwerpunkt auf dem Ausdruck der Basisemotionen (Liebe, Freude, Wut, Schmerz, Angst). Ziele: mehr Lebensfreude erlebbar machen, Konflikte lösen, Bindungsfähigkeit verbessern, Nähe-Distanz-Grenzen erkennen und achten. Hier gilt der Ausspruch von Paracelsus:
„Die beste Medizin für den Menschen ist der Mensch –
der höchste Grad dieser Medizin ist die Liebe !“